Predictive Maintenance in der Praxis
Zusammenarbeit der Schweizer Zentralbahn und des Softwarespezialisten ZEDAS
11.02.2020 | Bei der 17. internationalen Schienenfahrzeugtagung in Dresden werden Gerhard Züger – Leiter Produktion und Rollmaterial von der Zentralbahn - und Gritt Hannusch - Leiterin Anlagenmanagement von der ZEDAS GmbH – Ansätze für vorausschauende Instandhaltung beleuchten. Ziel dieser Instandhaltungsstrategie ist es, die Fahrzeugzuverlässigkeit zu erhöhen.
Die Zentralbahn hat sich die Verursacher für Ausfälle am Schienenfahrzeug genauer angeschaut. Ein häufiger Grund, der während des Betriebs die Weiterfahrt verhindert, sind fehlerhafte Türkontakte. Das Fallbeispiel Türdiagnose, als auch die Radsatzverschleiß Prognose werden im Vortrag genauer beleuchtet.
Türdiagnose
In einem Pilotprojekt der Zentralbahn in Zusammenarbeit mit der ZEDAS wurde ein Zug mit Sensoren für die Türendkontakte in einer OnBoard Unit ausgestattet. Alle gesammelten Daten landen im zentralen Instandhaltungssystem zedas®asset. Diese Daten werden mithilfe von Diagnose- und Analysetools ausgewertet. Bei drohenden Störungen der Türen bekommt das Führerhaus und die Werkstatt eine Meldung. Personal vor Ort kann also durch vorsorgliches, manuelles Blockieren der Tür einen Komplettausfall verhindern und das Instandhaltungsteam kann die Wartung im Werkstatt- und Dispositionsplan berücksichtigen.
Ausfälle und Verzögerungen bei der Weiterfahrt werden dadurch vorsorglich verhindert und korrektive Instandsetzungen, die meist eine hohe Dringlichkeit haben, werden reduziert.
Radsatzverschleiß Prognose
Auch die Daten von Radsätzen werden in zedas®asset analysiert. Messdaten der Radprofile können dabei aus den unterschiedlichsten Systemen kommen. Die Analyse der Radsatzdaten ermöglicht nicht nur die Visualisierung des aktuellen Zustands eines Radsatzes, sondern auch eine Prognose. Sie zeigt den Verlauf des zukünftigen Zustandes als auch den Zeitpunkt, zu dem die Grenzwerte erreicht sein werden. Fristen für die Reprofilierung und den Austausch werden durch zedas®asset automatisch in den Instandhaltungsplan eingetragen.
FAZIT
Instandhaltungsmaßnahmen können durch den Einsatz einer Anlagenmanagementsoftware einfacher priorisiert werden, da die Prognosen auf realen Beanspruchungen basieren. Diese optimierte Instandhaltungsstrategie verkürzt die Zeiten von Schienenfahrzeugen im Depot und in der Werkstatt, was eine höhere Verfügbarkeit zur Folge hat. Durch die vorausschauende Instandhaltung werden Instandhaltungsressourcen, wie Werkstattzeiten, Personal und Maschinen gleichmäßiger eingeteilt.