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Mobile Assistenzsysteme: Digitalisierung und Optimierung der Bahninstandhaltung

Die häufigsten Fragen zu den mobilen Lösungen von ZEDAS

Die ZEDAS GmbH hat in diesem Jahr zu einem neuen Webinar eingeladen und damit ihre Reihe über aktuelle Themen in der Bahnbranche erfolgreich weitergeführt. Diesmal standen die mobilen Anwendungen von zedas®asset im Fokus und wie mobile Assistenzsysteme eine erweiterte Unterstützung im Instandhaltungsprozess darstellen. Im Nachgang haben wir bei unseren Referenten nochmals einige Fragen der Teilnehmer aufgegriffen und zu einigen Themen etwas genauer nachgefragt.

 

Der Grund, warum ihr dieses Webinar gehalten habt, liegt einer zentralen Frage zugrunde, die sich viele Teilnehmer immer stellen: Können mich mobile Assistenzsysteme in der Bahninstandhaltung überhaupt unterstützen und wenn ja, wie?

Christian: Mobile Lösungen sind immer Teil eines durchgängigen Prozesses, bei dem es in erster Linie um die Erfassung von Daten geht, die mir meine Assets liefern. Das Ganze ist eingebettet in eine Analyse und der Frage: Welche Informationen gewinne ich für die Instandhaltung? In diesem Fall sind die mobilen Lösungen eine wichtige Datenquelle. Das Ziel ist es also, den Gesamtprozess zu unterstützen und entsprechend an jeder Stelle im Prozess eine digitale Datenerfassung und Dokumentation zu ermöglichen. Mobile Lösungen unterstützen dabei vor allem den Bereich der Datenerfassung (z. B. für Personen, die draußen im Feld arbeiten), das betrifft aber auch das Personal, dass in der Bearbeitung der Instandhaltungsaufgaben ist und am Ende die Maßnahmen nach geltenden Regularien dokumentieren muss.

 

Digitaler Assistent für die Bahnwerkstatt

 

Im Webinar habt ihr euch vor allem auf den Bereich Instandhaltung von Schienenfahrzeugen fokussiert und habt dabei in einer Live-Demo die App zedas®asset Smart gezeigt. Im Nachgang kam von einigen Teilnehmern die Frage auf, ob es seitens ZEDAS auch die Intention gibt, eine ähnliche App für den Bereich Infrastruktur zu entwickeln?

Krzysztof: zedas®asset Smart gibt es bereits auch für den Bereich Bahninfrastruktur und ist vom Grundprinzip her gleich aufgebaut wie die App für die Schienenfahrzeuge. Störungen und Mängel an den Infrastrukturobjekten können direkt vor Ort erfasst, abgewickelt und dokumentiert werden. Da Infrastruktur-Assets statisch sind, gibt es für das Infrastrukturmanagement verschiedene Möglichkeiten GPS-Module zu nutzen, die heutzutage in eigentlich allen Smartphones installiert sind. Damit lassen sich einfach präzise GPS-Daten in die Aufzeichnungen integrieren (z. B. bei der Störungserfassung).

 

Eine Frage, die uns immer wieder begegnet, ist die nach den Endgeräten. Welche Arten von mobilen Geräten werden von zedas®asset unterstützt?

Krzysztof: Die mobilen Lösungen von ZEDAS sind geräteunabhängig auf allen Smartphones und Tablets einsetzbar. Was die Betriebssysteme angeht, so machen wir hier auch keine Einschränkungen, sondern die Lösungen sind für Android und iOs verfügbar.

 

Muss eine aktive Internetverbindung zur Benutzung der mobilen Anwendungen bestehen? Wenn nein, wie funktioniert die Offline-Datenverarbeitung und -synchronisation?

Christian: zedas®asset verfügt über eine integrierte Offline-Funktionalität, sodass für die Nutzung keine dauerhafte Datenverbindung erforderlich ist. Das sichert autarkes Arbeiten auch ohne stabile Netzverbindung. Außerdem verfügt unsere Software über einen integrierten Synchronisationsmechanismus, worüber der Datenabgleich mit zedas®asset automatisch erfolgt, sobald wieder eine aktive Internetverbindung (bspw. per W-Lan oder Mobilfunk) besteht.

 

Lasst uns nochmal ein bisschen tiefer in die Software reingehen und häufig gestellte Fragen der Teilnehmer aufgreifen, wenn es um die mobilen Lösungen von ZEDAS geht. Welche Maßnahmen gibt es, um die Datenintegrität zu gewährleisten und den unbefugten Zugriff von instandhaltungsbezogenen Informationen auf mobilen Geräten zu verhindern?

Krzysztof: Dies geschieht über ein Rechte-Rollen-Konzept sowie die Mandantenverwaltung. In zedas®asset zentral verwaltete Daten können selektiv zugänglich gemacht werden, um die verschiedenen unternehmensinternen Standorte, Abteilungen, Mitarbeiter sowie externe Partner, Kunden, etc. in das System zu integrieren. Hierüber wird der Zugriff der einzelnen Benutzer auf Einheiten, Prozesse und Stammdaten innerhalb eines Datenbestandes geregelt. Ein Beispiel: Personen können Fahrzeuge, Anlagen und Komponenten, bestimmte Aufträge oder einen bestimmten Status nur dann sehen, wenn ihnen diese Daten freigegeben und das Recht zur Einsicht eingeräumt wurde.

 


Webinar

Mit mobilen Assistenzsystemen die Instandhaltung digitalisieren und optimieren

Im Webinar zeigen wir Ihnen anhand verschiedener Use-Cases, wie mobile Assistenzsysteme eine erweiterte Unterstützung im Instandhaltungsprozess darstellen.

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Viele Eisenbahnverkehrsunternehmen haben ein ERP-System im Einsatz. Lässt sich die zedas®-Software mit einem solchen ERP-System verknüpfen?

Krzysztof: Ja, es gibt verschiedene Standardschnittstellen zu ERP-Systemen, welche wir in einer Vielzahl von Projekten bereits erfolgreich realisiert haben und die bei Kunden produktiv im Einsatz sind. ZEDAS verfolgt hierbei einen Standardisierungsansatz – das spart auf Kundenseite Zeit, Kosten und garantiert unseren Kunden die Sicherheit einer erfolgreichen Implementierung.

 

Wenn sich ein Unternehmen jetzt dazu entscheidet, komplett auf das zedas®-System zu wechseln: Können die bisher vorhandenen Daten aus einem alten System in zeda®asset übertragen werden? Wenn ja, wie?

Krzysztof: Dies geschieht über entsprechende Standardimporte. Über diese Importe können die Daten und die unterschiedlichsten Formate aus einem Alt- bzw. Bestandssystem in zedas®asset migriert werden. Wir als ZEDAS unterstützen die Kunden dabei auch mit unserem Know How und unseren Erfahrungen aus anderen Projekten bei der Definition, welche Daten übernommen werden sollten und welche nicht.

 

Gehen wir nochmal ein bisschen auf das mobile Arbeiten in der Bahnwerkstatt ein: Inwieweit ist es möglich, dass mehrere Mitarbeiter am gleichen Auftrag arbeiten?

Chrisian: Die Arbeitsaufträge können in verschiedene Arbeitspakete aufgeteilt werden, sodass mehrere Nutzer an einem Auftrag arbeiten können. Jeder Mitarbeiter kann sich aus dem Auftrag sein ihm zugewiesenes Arbeitspaket herausnehmen, bearbeiten und anschließend wieder rückmelden.

Zudem ist auch ein paralleles Arbeiten in der Werkstatt möglich, z. B. bei den Checklisten. Das heißt, zwei Mitarbeiter können gleichzeitig an einer Checkliste arbeiten. Arbeitet ein anderer Benutzer an der Checkliste, werden die Änderungen über ein kurzes Feedback bei dem anderen Benutzer nachgeladen. Unterschiedliche Materialbuchungen, Komponententausche oder Zeitbuchungen können gleichzeitig von mehreren Mitarbeitern auf die gleiche Auftragsposition vorgenommen werden.

 

Digitaler Assistent für die Bahnwerkstatt

 

Können die mobilen Lösungen auch mit verschiedenen Softwaresystemen der Wartungsmaschinen in den Werkstätten verbunden werden? Zum Beispiel, um die von der Maschine erstellten Berichte in die zedas®-App einzubinden?

Krzysztof: Unsere mobilen Lösungen sind als integrierter Bestandteil des Enterprise Asset Management Systems (EAM) zedas®asset gedacht, welche – wie beim ERP-System – an verschiedene externe, lokale Lösungen sowie an Maschinen und Messgeräte, angebunden werden können. Es besteht also die Möglichkeit, die Berichte in unseren mobilen Apps anzuzeigen.

 

Wie erfolgt die Fahrzeugfreigabe, nachdem der Auftrag abgeschlossen ist?

Krzysztof: zedas®asset bietet die Möglichkeit der eigenständigen Konfiguration von Workflows zur Abbildung verschiedener Betriebsprozesse in Logistik und Instandhaltung, der damit verbundenen Arbeits-schritte (Status) sowie deren Verknüpfung zu spezifischen Standardabläufen (Vorgänger und Nachfolger¬be¬ziehungen). Diese Funktionalität findet übergreifende Anwendung in verschiedenen Modulen und ermöglicht eine proaktive Anwenderführung innerhalb der verschiedenen Prozesse. Als ein mögliches Beispiel kann der Freigabeprozess für die Betriebsfreigabe (ECM 4) und die anschließende Wiederinbetriebnahme von Fahrzeugen (ECM 3) vollständig digital abgebildet werden, einschließlich ECM-konformer Dokumentation.

 

Lasst uns nochmal einen Blick in die Zukunft werfen: Wie steht es um das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz (KI)? Wie lässt sich das in der Bahnbranche einsetzen?

Christian: Das Potenzial für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist auf jeden Fall gegeben. Wir haben zum Beispiel zusammen mit unserem Praxispartner – der BLG RailTec – und der BTU Cottbus-Senftenberg einen ersten Prototypen für eine Augmented Reality (AR)-App entworfen. Mit dieser App wird der Instandhalter Schritt für Schritt durch den Instandhaltungsprozess geleitet. Klar definierte Workflows geben genau die Reihenfolge und die Positionen vor, an denen die Arbeitsschritte durchzuführen sind.

Zum anderen haben wir eine KI-basierte Waggonnummernerkennung entwickelt, die manuelle Eingabeprozesse reduziert. Diese wird perspektivisch in alle unseren mobilen Anwendungen integriert. Wird die Kamera auf den Wagenbereich mit der UIC-Wagennummer gerichtet, erkennt und analysiert die KI automatisch die genaue Position der Nummer, die Textzeichen und überprüft die erkannte UIC-Nummer.

Da ist also noch viel (Entwicklungs-)Potenzial vorhanden und wir werden zukünftig auch bei uns schauen, wie die Reise noch weitergeht. Die ersten Signale auf Kundenseite sind auf jeden Fall positiv und unsere Kunden haben bereits neue Ideen für weitere praktische Anwendungsfelder.

 


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Können die mobilen Assistenzsysteme von ZEDAS mit Algorithmen zur vorausschauenden Wartung oder mit Modellen des maschinellen Lernens integriert werden, um Erkenntnisse oder Empfehlungen in Echtzeit zu liefern?

Krzysztof: zedas®asset führt alle Daten im Instandhaltungsprozess zentral zusammen und wertet sie kontinuierlich in alle Richtungen aus. So hat der Anwender stets den aktuellen Zustand seiner Fahrzeuge und Infrastruktur im Blick. Auf Basis der Daten ist eine vorausschauende Wartung möglich, die unnötige Wartungseinsätze und ungeplante Ausfallzeiten vermeidet.

 

Wie sieht euer Fazit am Ende aus: Welche Vorteile bieten mobile Lösungen in der Instandhaltung?

Christian Man muss hier unterschieden zwischen den Vorteilen für das Management und den Vorteilen für den End-User. Aus der Managementperspektive sind die Vorteile von mobilen Assistenzsystemen klar:

  • Es erfolgt der Aufbau einer effizienten, digitale Prozesskette.
  • Man spart erheblich an Zeit durch eine zentrale Plattform und digitale Dokumentation.
  • Es lässt sich eine Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit erzielen, da Prozesse unterstützt werden und die doppelte Datenerfassung entfällt.
  • Die Managementebene verfügt schließlich über eine vollständige und konsistente Datenbasis. Dies dient als Grundlage für aussagekräftige Prognosen aus technischer sowie aus kaufmännischer Sicht.

Auf der Nutzerseite lassen sich die Vorteile wie folgt zusammenfassen:

  • Es wird ein durchgängiger und digitaler Instandhaltungsprozess etabliert. Damit einher gehen auch die Verfügbarkeit der Daten in Echtzeit für alle Beteiligten direkt am Fahrzeug bzw. vor Ort – dies minimiert aufwendige Abstimmungen und Rückfragen.
  • Eine spätere Nacherfassung von bspw. Papierdokumenten entfällt, das spart wertvolle Mitarbeiterzeit und verhindert Fehleingaben.
  • Der Aufwand für die Datenaufbereitung wird deutlich reduziert.
  • Schließlich erfolgt auch eine Reduzierung des Dokumentationsaufwandes zur Nachweisführung, wie z.B. die Dokumentation nach der ECM-Verordnung.
  • Nicht zuletzt steigert das die Attraktivität unserer Kunden als interessanten Arbeitgeber auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften.

 

Danke lieber Christian und Krzysztof für das Interview!

 

Christian KraussChristian Krauss
International Sales Manager
ZEDAS GmbH

 

Krzysztof LukasikKrzysztof Łukasik
Business Development & Sales Manager
ZEDAS GmbH

 


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